Jetzt auch mit Stecker
Von Paul-Janosch Ersing
Vor mehr als einem Vierteljahrhundert begann für Toyota eine sagenumwobene Hybrid-Erfolgsgeschichte: Der Prius war der erste Vollhybrid, der weltweit in großer Zahl verkauft wurde. Mit Plug-in-Hybriden und Elektroautos haben sich die Japaner mehr Zeit gelassen als die meisten Wettbewerber. Das Unternehmen verfolgt die Strategie, dass mehrere Wege zu einer CO2-neutralen Mobilität führen und setzt daher nicht ausschließlich auf vollelektrische Fahrzeuge.
Ganz ohne Ladekabel geht es aber auch bei Toyota nicht: Die Möglichkeit, sein Auto am Wohnsitz oder beim Arbeitgeber mit grünem Strom zu versorgen, ist einfach zu reizvoll. Aus diesem Grund rollt die vor einigen Monaten vorgestellte zweite Generation des C-HR seit März auch als Plug-in-Hybrid zu den Händlern.
Laut technischem Datenblatt reicht eine Akkufüllung (13,6 kWh) im kombinierten WLTP-Zyklus für 67 vollelektrische Kilometer. Auf unserer ersten Testfahrt erreichen wir beinahe einhundert Kilometer – erst dann schaltet sich der 163 PS/120 kW starke Benzinmotor zu. Erfreulich: Anders als die meisten seiner Wettbewerber bleibt der Toyota bei leerem Akku mit durchschnittlich 5,3 Litern Benzin je einhundert Kilometer erfreulich sparsam.
Die Gesamtsystemleistung von E-Maschine und Ottomotor liegt bei 223 PS/164 kW, den Sprint aus dem Stand auf Tempo 100 km/h erledigt der Plug-in-Hybrid in 7,4 Sekunden. Weitaus wichtiger als dieser Wert: Wer einen halbwegs entspannten Gasfuß hat, wird die Hybridtechnik des C-HR auf dem Beschleunigungsstreifen nicht mehr zum Brüllen bringen. Die Entwickler haben die Geräuschdämmung hörbar verbessert.
In Sachen Design zählt das 4,36 Meter lange Crossover-Modell zweifelsohne zu den gewagteren Entwürfen. Vor allem in der auf Wunsch erhältlichen Zweifarb-Lackierung zieht das Auto die Blicke auf sich. Die äußerliche Zackigkeit wird im Innern zwar fortgeführt, dabei bleibt das Bedienkonzept allerdings vergleichsweise bodenständig: Klimatisierung und Sitzheizung werden weiterhin über Schaltknöpfe geregelt.
Die Erwartungen an die neue Antriebsvariante sind hoch: Jeder fünfte C-HR-Kunde soll hierzulande künftig zum Plug-in-Hybrid greifen. Die Preise beginnen bei 43.490 Euro.