Siebensitzer mit Stecker

Der Schritt zum Elektroauto ist nicht für jeden ein unbedingt einfacher. Neben begrenzter Reichweite oder unzulänglicher Lademöglichkeiten am Wohnort spielen auch die Themen Zuladung und Anhängelast eine Rolle bei der Kaufabwägung.

Von Paul-Janosch Ersing

Kia hat mit dem 4,82 Meter langen Sorento ein Modell im Angebot, das es mit Benzin-, Diesel-, Hybrid- oder Plug-in-Hybridantrieb gibt. Mit letzterem lassen sich bis zu 600 Kilogramm zuladen und an der Anhängerkupplung eine Tonne ziehen (Diesel: 2,5 Tonnen). Der Plug-in-Hybrid erweist sich in der tagtäglichen Nutzung als eine Art Elektroauto für Unentschiedene.

Elektrisch im Alltag. Die 13,8 Kilowattstunden des Akkus klingen für ein rund 2,1 Tonne schweres Fahrzeug erstmal nicht so üppig. Doch der 91 PS/67 kW leistende Elektromotor schafft es nicht nur, den Sorento ganz allein bis auf Tempo 140 km/h zu beschleunigen, sondern bewegt ihn im Alltag rund fünfzig Kilometer weit – ganz ohne lokale Abgase. Klar: Auf Schnellstraßen und Autobahnen sind es deutlich weniger, im Stadtverkehr mit viel Energierückgewinnung können es dafür auch mal über 60 Kilometer sein.

Wenn sich der Benziner – beinahe unmerklich – zuschaltet, schwillt die Systemleistung auf 252 PS/185 kW an. Der Normverbrauch bei vollständig entladener Batterie liegt bei 7,5 Litern Kraftstoff je einhundert Kilometer. Eine komplette Akku-Aufladung dauert aufgrund der einphasigen Ausführung des Onboard-Laders (max. 3,3 kW) knapp vier Stunden. Für den klassischen Zuhause-Anstecker ist das ein hinnehmbarer Wert.

Markengesicht. Vier Jahre nach seiner Markteinführung im Jahr 2020 spendierten die Koreaner ihrem ausgewachsenen SUV eine Überarbeitung. Die unübersehbarsten Veränderungen betreffen die Bugpartie. Die horizontalen, mit dem großen Kühlergrill verbundenen Scheinwerfer mussten weichen. Stattdessen strahlt das helle LED-Licht nun aus vier übereinander angeordneten LED-Modulen auf die Fahrbahn. Verziert werden die mächtigen Scheinwerfer vom neugestalten Tagfahrlicht. Der Fahrer schaut auf einen breiten, leicht gekrümmten Bildschirm und bekommt zudem zahlreiche Informationen auf das Head-up-Display geworfen. Die Bedienung von Klima- und Unterhaltungsgeräten unterwegs klappt dank zahlreicher echter Schalter und Tasten auf Anhieb.

Personentransporter. Hinter der verschiebbaren dreisitzigen Rückbank können zwei weitere Sitze (Aufpreis 990 Euro) ausgeklappt werden. Damit wird der Sorento zum – verglichen mit den Wettbewerbern – überraschend geräumigen Siebensitzer mit einem restlichen Gepäckraum von 175 Litern. Für den Wochenendbesuch bei den Großeltern oder die Fahrt zum Volleyball-Auswärtsspiel reicht das aus.

Autogramm

Kia Sorento 1.6 T-GDI Plug-in-Hybrid AWD Platinum

Typ: Allrad-SUV; Preis: 68.140 Euro; Länge: 4,82 Meter; Breite: 1,90 Meter; Höhe: 1,70 Meter; Radstand: 2,82 Meter; Leergewicht: 2105 Kilogramm; Zuladung: 535 Kilogramm; Kofferraum: 1988 Liter (Zweisitzer); 604 Liter (Fünfsitzer); 175 Liter (Siebensitzer); Sitze: sieben; Tankinhalt: 47 Liter; Motor: Otto-Vierzylinder; Leistung: 160 PS/118 kW; Hubraum: 1598 Kubikzentimeter; Elektromotor: 91 PS/67 kW; Systemleistung: 252 PS/185 kW; Drehmoment: 367 Newtonmeter; Getriebe: Sechsstufen-Automatik; Spitze: 183 km/h; 0 auf 100 km/h: 8,8 Sekunden; Elektrische Reichweite (WLTP): 55 Kilometer; Normverbrauch bei entladener Batterie: 7,5 Liter Super, entsprechender CO2-Ausstoß: 170 Gramm/km.

Bis hierher gelesen? – Dann empfehlen wir noch die thematisch passende Podcastfolge Nr. 306:


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