Kann glücklich machen
Neu auf der Straße: Kia EV3
Von Paul-Janosch Ersing
Weil riesengroße Akku-Pakete im Fahrzeugunterboden verstaut werden können, kommt die hochbeinige SUV-Form dem aktuellen Stand der Elektroauto-Technik entgegen. Kein Wunder, dass nun auch in der beliebten Klasse der Kompakt-SUVs neue E-Modelle auf den Markt sprudeln.
Der kürzlich vorgestellte Kia EV3 tritt fortan in direkte Konkurrenz zu Skoda Elroq, Smart #1 und Volvo EX30, will aber auch Kunden von sich überzeugen, die mit Cupra Born, Renault Mégane E-Tech oder VW ID3 liebäugeln.
Das kantige Außendesign mit kühlerlosem Bug und ausgeformten Radhäusern erinnert an den deutlich größeren EV9. Bei der Technik geht das 4,31 Meter lange Auto allerdings einen anderen – etwas bezahlbareren – Weg: Damit der Einstiegspreis von 35.990 Euro nicht gesprengt wird, ist beispielsweise statt der kostspieligen 800- die günstigere 400-Volt-Technologie an Bord. An der Schnellladesäule ist dennoch kein Ticket für Langzeitparken notwendig: In der in dieser Preisklasse üblichen halben Stunde ist der Akkufüllstand von 10 auf 80 Prozent geladen – mit einer Ladeleistung bis zu 101 (Akku mit 58 kWh) beziehungsweise 128 Kilowatt (Akku mit 81 kWh).
Das Leistungsniveau von 204 PS/150 kW passt hervorragend zum frontgetriebenen EV3, der je nach Batteriegröße und Ausstattung 1800 bis 2005 Kilogramm auf die Waage bringt. Eine fein dosierbare Bremsenergie-Rückgewinnung macht sowohl Fans des Einpedal-Fahrens als auch Leute glücklich, die lieber ohne Widerstand dahinrollen. Die WLTP-Reichweite für den kleineren Akku wird mit 436 Kilometern angegeben, beim größeren sind es bis zu 605 Kilometer. Zu den aerodynamischen Maßnahmen zählt eine Rückbesinnung auf den Bootsbau: Das Auto ist hinten etwa einen Zentimeter schmaler als vorn, was bei höheren Geschwindigkeiten den Luftfluss messbar verbessert.
Im Cockpit regiert das Zeitalter der Digitalisierung, ohne dabei allzu unübersichtlich zu sein. Die meisten Funktionen sind über Direktwahltasten oder das schnell verständliche Bedienmenü zu erreichen. Ein ordentliches Platzangebot auf der Rückbank und im dahinter liegenden Kofferraum (460 Liter) machen den EV3 auch als Familienauto interessant.