


Sieben Sitze serienmäßig
Der 5008 ist im SUV-Dreierpack von Peugeot der größte, aber nichts anderes, als ein um 25 Zentimeter verlängerter 3008, was ihn zum Siebensitzer macht. Wir gingen der Frage nach, ob wirklich sieben Erwachsene Platz finden, oder ob sich wie so oft in der dritten Reihe nur zwei Notsitze ausklappen lassen.
Von Bernd-Wilfried Kießler
Was ist das für ein Auto? Seine erste Generation aus dem Jahre 2009 war eine Art geräumiger Kombi, dessen auf 1,64 Meter erhöhtes Dach ihn als Kompaktvan durchgehen ließ. Acht Jahre später war eine Zeit, in der sich die Vans zu SUV verwandelten – so auch der 5008, der ein Abenteuerkleid erhielt, ohne jemals mit Allradantrieb ausgestattet zu werden. Was man beibehielt, war die große innere Wandlungsfähigkeit, die auch in der aktuellen Ausführung vorhanden ist.
Wie fühlt man sich in diesem Auto? Zwei Dinge fallen beim Einsteigen sofort auf. Da ist einmal das handliche kleine Lenkrad, das unten und oben abgeflacht ist, und über das man auf einen breiten Bildschirm blickt. Dies ist das weiterentwickelte i-Cockpit von Peugeot, mit dessen Hilfe man sich ein Head-up-Display erspart und trotzdem die wichtigsten Fahrdaten im Blick Richtung Fahrbahn hat. Lange war diese Anordnung exklusiv, aber neuerdings darf auch die Schwestermarke Citroen so etwas Ähnliches in abgewandelter Form einbauen. Es geht nicht nur geräumig zu im 5008 – allein mit drei geschlossenen Ablagen für Fahrer und Beifahrer. Die Innenraumgestalter haben sich mit einem Gewebe in edlem Grau an der Armaturentafel und den Türverkleidungen um eine gewisse Wohnlichkeit bemüht. Leider herrscht ansonsten eine dunkle Färbung vor, auch das Dach drückt aufs Gemüt. Dem lässt sich mit einem Glasschiebedach für 1450 Euro abhelfen, so dass unser Testwagen erhellt wurde und bei allzu viel Sonnenschein auf Knopfdruck durch ein Rollo beschattet werden konnte.
Alles im Wandel: Das könnte das Motto gewesen sein, als man sich im Peugeot-Designzentrum Gedanken über die Bedürfnisse der Nutzer des Wagens machte. Die mittlere Bank ist im Verhältnis 2:1 geteilt und lässt sich in Längsrichtung um 16 Zentimeter verschieben. Zum Einstieg in Reihe 3 sind nicht nur die äußeren Lehnen nach vorn zu klappen, sondern die ganzen Sitze, auf denen sich freilich zu diesem Zeitpunkt niemand aufhalten kann. Ganz hinten können tatsächlich zwei Erwachsene mitfahren – mit leicht angewinkelten Knien zwar, aber durchaus komfortabler Beinfreiheit. Die Schiebebank vor ihnen macht’s möglich. Nach draußen ist der Blick in der dritten Reihe allerdings eingeschränkt und nur durch zwei hochgesetzte Fensterchen möglich – Kinder fahren hier also in einer Art Höhle mit. Die fünf Sitze im Fond lassen sich in eine ebene Fläche verwandeln, auf der sich angesichts von zwei Metern Gesamtlänge sogar zwei Menschen zur Ruhe legen können. Eine mitgeführte Isomatte verbessert den Komfort. Natürlich ist bei siebensitziger Nutzung im Heck nur die Staumöglichkeit eines Kleinwagens vorhanden. Die Ladekante liegt mit 85 Zentimeter Meter Höhe dem Himmel näher, als es dem Rücken guttut. Dort, wo einst das Reserverad mitfuhr, gibt’s noch ein Fach unterm Gepäckraumboden. Ist man nur zu Fünft unterwegs, können rekordverdächtige 748 Liter verstaut werden. Hinter Fahrer und Beifahrer wird der Laderaum bis unters Dach mit 1850 Liter beziffert.
Welchen Antrieb hat das Auto? Der im Stellantis-Konzern weitverbreitete 1,2-Liter-Dreizylinder ist neuerdings im Peugeot 5008 auf eine Leistung von 145 PS/107 kW getrimmt worden. Ihm steht ein Elektromotor zu Seite, der in die sechsgängige Doppelkupplung-Automatik integriert ist und lediglich 29 milde Pferdestärken beisteuert. Der dazu notwendige Strom wird hybridüblich im Schub und beim Bremsen gewonnen. Wie man einer kleinen grünen EV-Anzeige an den Armaturen entnehmen kann, übernimmt der Elektriker bei bestimmten Fahrzuständen für kurze Zeit auch schon mal allein den Vortrieb. Unser Testverbrauch lag einen guten Liter über der WLTP-Norm – mit weniger Autobahnanteil als diesmal kann man ganz gewiss unter sieben Liter kommen. Über das Fahrwerk können wir nur das Beste vermelden – komfortabel und sauber abgestimmt. Ähnlich gut haben die Akustiker gearbeitet, die für die Innengeräusche verantwortlich sind.
Was bietet dieses Auto? Zum Grundpreis in der Allure-Ausstattung für 43.140 Euro bietet der 5008 keine Magerkost. Eine kleine Auswahl an Sicherheit, Fahrhilfen und sogar Luxus: Spurhalteassistent, Klimaautomatik, Rückfahrkamera, Tempomat, 19-Zoll-Alufelgen, LED-Scheinwerfer, getönte Fondscheiben, Teilleder-Ausstattung, schlüsselloser Zugang und Start/Stopp-Automatik. In der GT-Ausführung unseres Testwagens gibt’s für 4150 Euro mehr zusätzliche nette Kleinigkeiten wie eine elektrische Heckklappe, heizbares Lenkrad, Navi, Zweifarblackierung, Nebelscheinwerfer und einen Stau-Assistenten.
Autogramm
Peugeot 5008 Hybrid 145 e-DSC6 GT
Typ: SUV; Preis: 47 290 Euro; Länge: 4,79 Meter; Breite: 1,90 Meter; Höhe: 1,74 Meter; Radstand: 2,90 Meter; Leergewicht: 1780 Kilogramm; Zuladung: 570 Kilogramm; Kofferraum: 259/1850 Liter; Sitze: sieben; Tankinhalt: 55 Liter; Motor: Otto-Dreizylinder; Hubraum: 1199 Kubikzentimeter; Leistung: 145 PS/107 kW bei 5500 U/Min; Drehmoment: 230 Newtonmeter bei 1750 U/Min; E-Motor Leistung: 29 PS/21 kW; Getriebe: Sechsgang-Doppelkupplung; Spitze: 198 km/h; 0 auf 100 km/h: 10,2 Sekunden; Normverbrauch: 5,9 Liter Benzin, CO2-Ausstoß: 133 Gramm/km, Testverbrauch: 7,0 Liter.


