


Flinker Tümmler
Neu auf der Straße: Mit dem vollelektrischen Kleinstwagen Dolphin Surf rundet der chinesische Hersteller BYD sein Angebot nach unten ab.
Von Paul-Janosch Ersing
Wo ordnet sich der Dolphin Surf ein? Günstige Einführungsangebote sind keine neue Erfindung: Die japanische Marke Mitsubishi vertraut hierzulande seit vielen Jahren auf diese Strategie – meist in Verbindung mit einer recht üppig ausgestatteten Start-Edition. Das chinesische Unternehmen BYD (Build Your Dreams) setzt zur Markteinführung seines bisher kleinsten Modells auf ein ähnliches Vorgehen: Wer sich beeilt und bis zum 30. Juni 2025 einen Dolphin Surf bestellt, erhält ja nach Ausstattung einen Nachlass zwischen 3000 und 4500 Euro. Statt ab 22.990 Euro beginnt die Preisliste dann bei 19.990 Euro. Damit unterbietet BYD kurzzeitig die magische 20.000-Euro-Marke. Das hatten in jüngerer Vergangenheit nur die beiden ebenfalls in China gebauten Elektro-Zwerge Dacia Spring Electric und Leapmotor T03 geschafft. Doch das Lockangebot darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass BYD seinen Kleinstwagen eher in der Preisregion von Citroen e-C3, Fiat Grande Panda und Hyundai Inster ansiedelt.
Ist alles drin? Außen ziemlich zackig gezeichnet, zeigt sich der Dolphin Surf im Innern eher abgerundet. Das aufgeräumte Cockpit der Spitzenversion namens Comfort (ab 30.990 Euro) ist vollgepackt mit sämtlichen elektronischen Helferlein und Annehmlichkeiten. Immer an Bord sind eine Klimaanlage, die digitalen Instrumente und der berührungsempfindliche 10,1-Zoll-Bildschirm. Und: Es wäre kein echter BYD, wenn der Bildschirm nicht auf Knopfdruck drehbar wäre. So kann sich jeder Mensch am Lenkrad selbst entscheiden, ob er unterwegs lieber auf einen Quer- oder Hochkant-Monitor schaut. Der Dolphin Surf ist ein Viersitzer. Wer auf einem der beiden Plätze der Rückbank mitfährt, kann sich über – für diese Fahrzeugklasse reichlich – Kopf- und Beinfreiheit freuen. In den Kofferraum passen 308 Liter; exakt so viel wie in den des Dacia Spring.
Antrieb, Reichweite, Ladung. Auf dem Papier erscheinen die 156 PS/115 kW Leistung der stärkeren Motorisierung für ein solch kleines Auto recht viel. Auf ersten Testfahrten führten allzu ungestüme Ampel-Starts tatsächlich zu kurzem Gummiabrieb auf dem Asphalt – bevor die Elektronik regelte. Der größere Akku reicht nach WLTP für eine Reichweite bis zu 322 Kilometer. Der Elektromotor in der Basisversion mit kleiner Batterie und in der mittleren mit dem größeren Stromspeicher leistet 84 PS/65 kW. Die erst bei Tempo 150 abgeregelte Höchstgeschwindigkeit macht den Wagen flinker als die Wettbewerber. Im Unterboden sitzt ein kostensparender LFP-Akku (Lithium-Eisen-Phosphat). Er kommt in zwei Größen: mit 30 oder 43 Kilowattstunden. Die Ladeleistung haben die Entwickler so ausgelegt, dass der Akku in einer halben Stunde wieder voll genug ist für die Weiterfahrt (SOC 10-80 %) – 65 kW beim kleinen, 85 kW beim großen.
Autogramm
BYD Dolphin Surf Comfort
Typ: Kleinstwagen; Preis: 30.990 Euro; Länge: 3,99 Meter; Breite: 1,72 Meter; Höhe: 1,59 Meter; Radstand: 2,50 Meter; Leergewicht: 1390 Kilogramm; Zuladung: 440 Kilogramm; Kofferraum: 353 Liter; Sitze: vier; Elektromotore: Permanentmagnet-Synchronmaschine; Leistung: 156 PS/115 kW; Drehmoment: 220Newtonmeter; Spitze: 150 km/h; 0 auf 100 km/h: 9,1 Sekunden; Batterietyp: Lithium-Eisen-Phosphat-Akku; Batteriekapazität: 43,2 Kilowattstunden (kWh); Reichweite (WLTP): 310 Kilometer; Stromverbrauch (WLTP): 16 kWh/100 Kilometer, entsprechender CO2-Ausstoß (deutscher Strommix 2024: 363 g/kWh): 58 Gramm/Kilometer.

